Der Dresscode für das IT-Vorstellungsgespräch


Deborah Liebig
Hemd oder Statement-Shirt? Mit oder ohne Krawatte? Wir decodieren den Dresscode für Dich
blaues T-Shirt mit Aufdruck "Whatever"

Yes, Deine Bewerbungsunterlagen haben überzeugt, oder Du hattest schon vorab ein erstes virtuelles oder telefonisches Kennenlernen und bist nun zum Bewerbungsgespräch vor Ort eingeladen. Glückwunsch! Der nächste Step, das Vorstellungsgespräch, ist für beide Seiten aufregend. Die Personalverantwortlichen haben sich ein erstes Bild von Dir gemacht und sind gespannt, Dich kennenzulernen.

Für den "perfect dress to code" gibt es keine feste Kleiderordnung. Aber eins steht fest, egal, ob Du Dich als Java-Queen oder PHP-Profi bewirbst: Dein Frontend und Backend müssen bedeckt sein. Dein Outfit ist immer abhängig vom Unternehmen, der Branche und der Position, auf die Du Dich bewirbst. In bestimmten Situationen ist ein Hemd angebrachter als das coole Nerd-Shirt. Wir zeigen Dir, worauf es bei Deiner Kleiderwahl ankommt.

Warum Dein Outfit im Vorstellungsgespräch wichtig ist

Du wurdest zum Bewerbungsgespräch eingeladen, weil das Unternehmen jemanden für die Webentwicklung sucht und nicht für einen Fashion-Blog. Du denkst, es kommt mehr auf Deine Framework-Skills an als auf Deine fancy Fashion? Jein. Der erste Eindruck zählt und Kleidung macht bekanntlich Leute. Ja, es klingt abgedroschen. Aber ein gepflegtes Äußeres und saubere, möglichst faltenfreie Kleidung sollten selbstverständlich sein. Warum? Hier geht es um non-verbale Kommunikation. Du zeigst mit einem gepflegten Outfit, dass Du Dir bewusst bist, in welcher Situation Du Dich befindest, dass Du die Spielregeln kennst und respektierst. Es ist aber noch ein bisschen mehr Psychologie im Spiel. Deshalb solltest Du, auch wenn Du und Deine Gesprächspartner:innen im Vorstellungsgespräch natürlich wissen, dass Deine Java-Skills nicht in Zusammenhang mit einem Jackett stehen, trotzdem Wert auf ein angemessenes Outfit legen. Auch Personalverantwortliche sind nicht gefeit vor unconscious Biases. Was haben die mit Deinen Klamotten zu tun, fragst Du Dich?

Noch bevor das eigentliche Gespräch losgeht, beginnt Deine Beurteilung. Bist Du pünktlich? Daddelst Du auf dem Handy, während Du wartest? Natürlich sind Personalfachkräfte psychologisch geschult. Trotzdem solltest Du es auch hier den HR’ler.innen so leicht wie möglich machen. Das gilt für Deine Bewerbungsunterlagen, wie einen gut strukturierten CV und eine logische Argumentation in Deinem Anschreiben. Aber genauso gilt das für Dein Outfit.

Mit Deiner Kleidung rundest Du den Gesamteindruck ab und hinterlässt ein stimmiges Bild von Deinen Fähigkeiten. Und zu denen gehören – egal ob im Front- oder Backend oder als Consultant – auch Sozialkompetenzen. Mit einem angemessenen Outfit zeigst Du, dass Du verstehst, worauf es in der Situation ankommt. Du signalisierst Deinem potenziellen Arbeitgeber, dass Du weißt, wie Du das Unternehmen vor Kund:innen präsentieren wirst. Denn Kleidung ist nie neutral und der Balanceakt zwischen Authentizität und notwendiger Anpassung ist gar nicht so einfach.

Die perfekte Kleidung für Dein Bewerbungsgespräch

Wie sieht es denn nun aus, das perfekte Dress für Dein Vorstellungsgespräch? Die Antwort darauf ist eine klassische UX-Weisheit: Es kommt drauf an. Und zwar auf die Branche, das Unternehmen selbst und die zu besetzende Position. Im Vorfeld solltest Du deshalb Recherche betreiben. Gibt es beim Webauftritt eine Über-uns-Seite, auf der Du spinksen kannst, was die Mitarbeiter:innen tragen? Wenn Du auf der Unternehmensseite nicht fündig wirst, schau auch mal bei Karrierenetzwerken wie LinkedIn vorbei. Wie sich die Angestellten dort präsentieren, gibt Dir einen ersten Anhaltspunkt. Allerdings gibt einen Unterschied zwischen der Kleiderordnung, die normalerweise im Unternehmen gang und gäbe ist und dem, wie Du Dich fürs Bewerbungsgespräch kleiden solltest. Tragen die Angestellten (Hosen-)Anzüge mit Krawatte oder Kostüme, dann ist für Dich auf jeden Fall Business-Look angesagt.

Welches Outfit für Dein Bewerbungsgespräch angemessen ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei einem Junior PHP-Entwickler erwarten Personalverantwortliche etwas anderes als bei einer Senior IT-Beraterin.

Grundsätzlich gilt für die Kleiderfrage im Vorstellungsgespräch:

  • Je konservativer die Branche, desto schicker und tadelloser sollte Deine Kleidung sein. Das gilt für Banken und Versicherungen sowie einige, eher große, traditionelle Beratungshäuser.
  • Je kreativer die Branche und Position, desto lockerer darf Dein Outfit sein. Das gilt z. B. für Start-ups, Agenturen und die Medienbranche.
  • Je höher die Position im Unternehmen, desto stilsicherer musst Du sein. Als Trainee sammelst Du mit einem gut sitzenden Anzug Pluspunkte, bei einem Senior Consultant wird der Anzug vorausgesetzt.

So kleidest Du Dich als IT’ler:in im Vorstellungsgespräch

Je nachdem, in welcher Branche Du Dich bewirbst, hast Du nun schon einen groben Fahrplan für Deine Klamottenfrage. Ist das Unternehmen im Beratungsumfeld, der Finanz- oder Versicherungsbranche tätig, solltest Du ein Outfit im Business Look wählen. Für andere Branchen ist der Business Casual Look absolut okay.

So sieht der Business Look aus

Für Männer

Bei Einstiegsprogrammen im Beratungs-Umfeld oder in klassischen Branchen wie dem Bank- und Versicherungswesen sind Anzüge an der Tagesordnung. Das gilt für das Management genauso wie für Berufseinsteiger:innen und ist unabhängig davon, ob Du im Vertrieb oder der IT-Abteilung sitzt. Zu den Standards gehören: Ein unifarbenes Hemd in klassischem Weiß, Blau, Grau oder Schwarz. Dazu eine passende Krawatte und möglichst hochwertige Schuhe. Im Idealfall haben sie dieselbe Farbe wie Dein Gürtel. Weiße Socken unter einem dunklen Anzug sind absolut tabu!

Für Frauen

Bewirbst Du Dich für ein führungsorientieres Trainee-Programm in einem Beratungshaus, dann erscheinst Du zum Vorstellungsgespräch im Hosenanzug oder Kostüm, selbstverständlich auch im Sommer mit Strumpfhose. Im Business-Attire-Dresscode sind dezente Farben und Farbkombinationen erlaubt, z.B. ein schwarzer Hosenanzug mit einer Bluse im Pastellton.

und so kleidest Du Dich "Business Casual"

Bewirbst Du Dich nicht für eine der oben genannten Branchen, ist es absolut ausreichend, wenn Du Dich schlicht, aber trotzdem business-like kleidest. Mit Business Casual ist ein Dresscode gemeint, der deutlich weniger formell ist als der Business Look. Du bist aber trotzdem deutlich schicker als in Deinem gewöhnlichen Freizeit-Look.

Für Männer

Au revoir Anzug! Du darfst in Chinos oder dunkler Jeans kommen. Auch das Jackett darfst Du gegen einen schlichten Wollpullover oder eine Strickjacke tauschen. Pflicht bleibt jedoch ein Hemd mit Kragen. Das darf im Sommer aber auch ein Polo-Shirt sein. Sneaker sind allerdings tabu. An den Füßen trägst Du schlichte Loafer oder geschnürte Halbschuhe.

Für Frauen

Kleid, Rock oder Stoffhose sind absolut okay, solange sie nicht zu kurz und in schrillen Farben daherkommen. Unabhängig von der Jahreszeit ist eine Strumpfhose Pflicht, wenn Du Dich für ein Kleid oder Rock entscheidest. Beim Thema Jeans gehen die Meinungen auseinander. Mit einer dunklen Jeans kannst Du auch schick genug sein, wenn Du sie z.B. mit einem eleganten Kaschmirpulli und Slippern oder Pumps kombinierst. Egal, ob Du zeitloses Schwarz oder Farbe trägst: Wichtig ist, dass Du nicht mehr als drei unterschiedliche Farbtöne kombinierst.

Accessoires – weniger ist mehr

Keine Panik: Du musst nicht extra noch einen Friseurtermin machen vor Deinem Gesprächstermin, solange Deine Haare gepflegt aussehen. Für Männer und Frauen gilt bei langen Haaren: Lieber die Haare zurückbinden, ob Zopf oder lässiger Dutt ist egal. So läufst Du nicht Gefahr aus Verlegenheit, mit Deinen Haaren zu spielen, oder sie Dir ständig aus dem Gesicht zu streichen. Je konservativer das Unternehmen, desto klassischer Deine Frisur.

Deine Frisur – darauf solltest Du achten

Als IT-Sicherheitsberater ist es Deine Aufgabe, wertvolle Daten Deines Unternehmens und seiner Kunden zu schützen. Als unternehmensinterner Mitarbeiter oder externer Dienstleister stellst Du Dich digitalen Gefahren wie Viren, Cybervandalismus, also dem Löschen oder Verändern von Dateien, oder Wirtschaftsspionage. Gerade in Zeiten, in denen Unternehmen mobile Endgeräte und Cloud-Lösungen intensiv nutzen, wird das Schützen großer Datenmengen, die jederzeit abgerufen werden können und müssen, immer komplexer und kritischer.

No-Go-Kleidung im Vorstellungsgespräch

Darüber hinaus ist es wichtig, dass Deine Kleidung gut sitzt und Du Dich in ihr wohlfühlst. Wenn Du den seriösen Anzug zum ersten Mal im Leben trägst, wird das Deinem Gegenüber mit Sicherheit auffallen. Wenn der Business Look im Unternehmen aber zum Pflichtprogramm gehört, solltest Du ihn vorher zumindest ein paarmal getragen haben, um Dich nicht verkleidet zu fühlen. Übertreiben solltest Du grundsätzlich nicht. Im Vorstellungsgespräch zählt schließlich Deine Persönlichkeit. Und die wird auch durch die Kleidung vermittelt.

Als IT-Sicherheitsberater ist es Deine Aufgabe, wertvolle Daten Deines Unternehmens und seiner Kunden zu schützen. Als unternehmensinterner Mitarbeiter oder externer Dienstleister stellst Du Dich digitalen Gefahren wie Viren, Cybervandalismus, also dem Löschen oder Verändern von Dateien, oder Wirtschaftsspionage. Gerade in Zeiten, in denen Unternehmen mobile Endgeräte und Cloud-Lösungen intensiv nutzen, wird das Schützen großer Datenmengen, die jederzeit abgerufen werden können und müssen, immer komplexer und kritischer.

Dein Outfit im IT-Arbeitsalltag

Es gibt weder typische Informatiker:innen, noch eine typische Berufskleidung. Die Outfits sind so unterschiedlich wie die IT-Branche selbst. Für Deinen ersten Tag im Job suchst Du Dir lieber ein schick-schlichtes Outfit raus, bevor Du Dein Lieblings-Statement-Shirt aus dem Schrank holst.

Je eher Du im direkten Kontakt mit Kund:innen bist, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Anzug oder Kostüm erwartet wird. Das gilt auch für die meisten Großkonzerne. Wenn Du die Möglichkeit hast, frag am besten Dein neues Team, die wissen Bescheid.

TL;DR:
  • Informiere Dich vorab, welche Kleiderordnung im Unternehmen vorherrscht. Team-Seiten oder LinkedIn-Profile der Angestellten liefern Dir gute Hinweise zum Kleidungsstil.
  • Grundsätzlich gilt: Je konservativer die Branche, desto konservativer kleidest Du Dich für das Bewerbungsgespräch. Hier liegst Du mit dem klassischen Anzug und Hosenanzug oder Kostüm in gedeckten Farben richtig.
  • In kreativen Branchen geht es lockerer zu. Auf der sicheren Seite bist Du mit schicken Chinos und schlichtem Pullover. Gepflegte Haare und Schuhe sind ein weiteres Muss.
  • Mit Deinem Outfit signalisierst Du, dass Du die Codes der Arbeitswelt kennst und Deinen potenziellen Arbeitgeber angemessen nach außen repräsentieren kannst.

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