Game On: Diese 7 Gaming-Skills sind Dein Karriere-Booster

Du hörst ständig, Du hängst zu viel am PC? Ab sofort hast Du die besten Argumente, warum Deine Fähigkeiten an Tastatur und Controller Dir karrieretechnisch bald alle Highscores sichern.

Laut einer Umfrage der ManpowerGroup, einem globalen Personaldienstleister, berücksichtigen mehr als die Hälfte aller befragten Arbeitgeber Gaming Skills bei Bewerber:innen – fast zwei Drittel geben sogar an, dies zumindest in Zukunft vorzuhaben. In einer weiteren Studie, dem „Gaming World of Work 2024 Outlook“, untersucht die ManpowerGroup Trends im Gaming-Bereich und deren Einfluss auf die Arbeitswelt. Das Ergebnis: Spiele verbessern sowohl technische als auch soziale Kompetenzen und fördern Kreativität und Auffassungsgabe. Welche sieben Skills Dich als Gamer zu einer gefragten Kandidat:in auf dem Arbeitsmarkt machen, erfährst Du hier!

Beim Gaming wirst Du ständig vor neue Herausforderungen gestellt: Es gibt immer eine knifflige Situation zu bewältigen, bei der Du herausfinden musst, wie Du sie meisterst. Das fördert Dein lösungsorientiertes und kreatives Denken. Z. B. komplexe Strategiespiele wie StarCraft: Um Deine Basis aufzubauen und Deine Armee zu führen, musst Du laufend Entscheidungen treffen, Prioritäten setzen und kreative Lösungen finden, um Herausforderungen zu meistern. Sei es das effiziente Ressourcenmanagement, das Entwickeln neuer Technologien oder das Abwehren feindlicher Angriffe.

Im Berufsalltag wirst Du zwar in aller Regel nicht von Außerirdischen angegriffen, aber trotzdem lassen sich Parallelen finden: Stell Dir vor, Du bist Entwickler:in in einem IT-Projekt und plötzlich taucht ein unerwarteter Bug auf, der das gesamte System zum Stillstand bringt. Du analysierst das Problem, identifizierst mögliche Ursachen und wägst verschiedene Ansätze ab, um die beste Lösung zu finden. Ressourcen und die Auswirkungen auf das große Ganze hast Du dabei im Blick.

Der Umgang mit dynamischen Spielwelten und wechselnden Herausforderungen fordert von dir eine hohe Anpassungsfähigkeit. In Hearthstone, einem Spiel mit RNG-Mechaniken (Random Number Generation), bedeutet das, dass Du ständig auf zufällige Elemente reagieren musst: Karten werden zufällig gezogen und die Effekte können sich unerwartet ändern. Diese Unvorhersehbarkeit erfordert von Dir, Deine Strategie laufend anzupassen und flexibel auf die sich ständig verändernden Spielbedingungen zu reagieren. Wenn ein geplanter Zug nicht funktioniert, musst Du schnell alternative Strategien entwickeln, um das Match zu Deinen Gunsten zu drehen.

Im Berufsalltag könnte das so aussehen: Der Kunde bei einem IT-Projekt, das Du betreust, verändert ganz plötzlich die Anforderungen. Hier ist deine Anpassungsfähigkeit gefragt: Du analysierst die neue Situation, passt Deine Herangehensweise an und entwickelst kreative Lösungen. Deine Fähigkeit, mit wechselnden Herausforderungen umzugehen und dich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen, macht dich zu einem wertvollen Teammitglied nicht nur im agilen Umfeld.

Jedes Videospiel stellt dir spezifische Mechaniken und Items zur Verfügung, die Du eigenständig ausprobieren, kombinieren und in der optimalen Reihenfolge anwenden musst. In City Skylines musst Du eine Stadt von Grund auf aufbauen und managen. Dabei geht es darum, verschiedene Bauvorhaben und Entwicklungsprojekte zu priorisieren. Solltest Du zuerst in den Ausbau der Infrastruktur investieren, um Verkehrsstaus zu vermeiden, oder ist es wichtiger, die Stromversorgung zu verbessern, um Stromausfälle zu verhindern? Diese strategische Priorisierung der Herausforderungen ist entscheidend, um eine effiziente und prosperierende Stadt zu erschaffen.

Dieses Vorgehen hilft Dir auch bei Deinem IT-Projekt: Angenommen, Du arbeitest an der Entwicklung einer neuen Softwarelösung. Du musst verschiedene technische Anforderungen und Aufgaben priorisieren, eine effektive Reihenfolge festlegen und sicherstellen, dass alle Teammitglieder ihre Stärken optimal einbringen. Als Scrum Master bist Du z. B: zuständig, Aufgaben in Sprints einzuteilen, wie es in agilen Methoden üblich ist. Du entscheidest, welche User Stories zuerst bearbeitet werden müssen, um den größten Mehrwert für die Nutzer:innen zu schaffen. Gleichzeitig koordinierst Du die Zusammenarbeit im Team, indem du sicherstellst, dass die Entwickler, Tester und Designer ihre Aufgaben in einer Reihenfolge erledigen, die reibungslose Übergänge ermöglicht.

Initiator, Duellant, Sentinel oder Controller? Multiplayer-Spiele wie z. B. Valorant sind ein hervorragendes Training für Teamfähigkeit. Du verteilst Aufgaben, koordinierst Strategien und sorgst dafür, dass Deine Mitspieler:innen Unterstützung erhalten. Effiziente Kommunikation ist dabei essenziell: Ein schnelles „Spike planted“ oder „Need backup“ kann den Unterschied zwischen einem gewonnenen oder verlorenen Match ausmachen. Fehlende soziale Fähigkeiten werden schnell bestraft, da Spieler:innen, die schlecht kommunizieren, oft knallhart gemutet werden und somit wichtige Informationen verlieren. Diese Interaktionen fördern sowohl Führungsqualitäten als auch die Fähigkeit, Dich in ein Team einzugliedern.

Im Berufsalltag kann diese Art der Kommunikation ebenso wichtig sein. Wenn Du in einem agilen Entwicklungsteam arbeitest, musst Du dich regelmäßig mit Kolleg:innen abstimmen, Feedback geben und flexibel auf die Bedürfnisse des Teams reagieren. Deine Erfahrung im Teamplay lehrt Dich, zielführend zu kommunizieren, Deine Rolle im Team zuverlässig auszuführen und Unterstützung zu bieten, wo nötig.

Iudex Gundir, den ersten Boss in Dark Souls 3 kannst Du nur mit Geschick besiegen, denn upleveln kannst Du noch nicht. Er ist träge und hinten schwach, seine Angriffe haben eine große Reichweite und treffen Deinen Character in der Regel auf Brusthöhe. Das heißt für Dich: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Du analysierst Deinen Gegner, erkennst die Muster in seinem Spiel und weißt dadurch, wie Du ihn besiegen kannst (beim Angriff besser nicht zögern und mit einem Roll-Manöver seinen Hieben entgehen - den Rest musst Du schon selbst herausfinden 😉).

Die Fähigkeit Muster zu erkennen und zu analysieren, hilft Dir bei Deiner Arbeit als IT-Profi an vielen Stellen: Als Data Scientist musst Du z. B. große Datenmengen auswerten, um Trends zu identifizieren. Oder Du erkennst als IT-Security-Expert:in ungewöhnliche Netzwerkaktivitäten und wendest so Bedrohungen rechtzeitig ab. Die Nutzer:innen Deiner App stellen immer die gleichen Anfragen beim Support? Das riecht nach Optimierungsbedarf! Mit Deiner schematischen Auffassungsgabe bist Du da klar im Vorteil.

Also wir halten fest: Du bewegst Dich in fremden Welten und löst dort Probleme, teilweise existenziellen Ausmaßes. Ob Du Dich durch fantastische Welten kämpfst, epische Schlachten schlägst oder komplexe Welten aufbaust - beim Gaming jagt häufig eine Krise die nächste. Du musst Ressourcen managen, auf Details achten, Deine Rolle im Team erfüllen und darfst dabei die Quest nicht aus den Augen verlieren. Vielleicht bist Du auch gerade bei Overcooked für eine „professionelle“ Großküche verantwortlich und jonglierst zwischen Zutaten vorbereiten, Gerichte kochen und Bestellungen rechtzeitig ausliefern, während das Chaos um Dich herum stetig zunimmt. Das macht Spaß, ist aber auch: Stress!

Das heißt aber gleichzeitig, Du „verschwendest“ hier keine Zeit, sondern gehst Durch Dein persönliches Multitasking-Bootcamp. Denn auch im Job läuft es leider nicht immer rund: technische Probleme tauchen selten im Sommerloch auf, sondern eher kurz vor der Deadline. Oder du arbeitest im IT-Support und musst gleichzeitig mehrere Anfragen bearbeiten, dringende Software-Probleme lösen und Kundenanfragen beantworten. Deine Gaming-Erfahrung hilft Dir, einen kühlen Kopf zu bewahren und Dich auf das Wesentliche zu konzentrieren – auch in stressigen Phasen.

Apropos technische Probleme: Der letzte Punkt ist der vielleicht offensichtlichste, soll aber nicht außen vor bleiben. Besonders beim PC-Gaming musst Du Dich zwangsläufig auch mit Hardware auskennen – zumindest dann, wenn Du nicht jedes Jahr einen neuen PC kaufen willst, sondern weißt, dass manchmal auch eine neue Grafikkarte ausreicht. Für Dich ist es vielleicht offensichtlich, aber das Konfigurieren der Spieleinstellungen trainiert Deinen Umgang mit neuen Softwareumgebungen und Dein technisches Verständnis.

Na klar, das lernst Du alles auch in Ausbildung und Studium. Aber je mehr praktische Erfahrungen Du sammelst, desto einfacher geht Dir die Arbeit mit Deinem Arbeitsgerät später von der Hand.

Du erkennst Dich in einigen Punkten wieder? Super! Damit das nicht nur vage Gewissheit bleibt, sondern Du davon wirklich profitieren kannst, solltest Du Dich und Deine Gaming-Geschichte aktiv reflektieren: Was hast Du schon gespielt und welche der Skills konntest Du da bei Dir feststellen? Was hat Dir am meisten Spaß gemacht? Wo hattest Du Schwierigkeiten?

Auch wenn die Studienlage zeigt, dass immer mehr Arbeitgeber die Qualitäten passionierter Gamer immer mehr auf dem Schirm haben, solltest Du es Ihnen so leicht wie möglich machen, diese auch bei Dir zu erkennen: Stelle die Fähigkeiten z. B. im Vorstellungsgespräch oder, wenn passend, auch vorab schon im Anschreiben oder Motivationsschreiben deutlich heraus. Anstatt nur zu sagen „In meiner Freizeit zocke ich gerne“, kommt es mit Sicherheit besser an, wenn Du dabei bspw. betonst, wie gerne Du hier mit Deinen Mitspieler:innen im Team agierst oder wie erfolgreich Du beim Spielen durch Dein strategisches Vorgehen bist. Nach Deinen Soft Skills gefragt, kannst Du auch auf Deine Teamerfahrung im Multiplayer oder E-Sports-Bereich eingehen.

Also, das nächste Mal, wenn Du Stunden mit Deinem Lieblingsspiel verbringst, denk daran: Du trainierst gerade wertvolle Fähigkeiten für Deinen beruflichen Erfolg.