Was macht ein Backend Developer?
The most important property of a program is whether it accomplishes the intention of its user.
Tony Hoare, britischer Informatiker
Moderne Websites und Software-Anwendungen sehen gut aus, lassen keine Nutzerwünsche offen und funktionieren einwandfrei. Dabei wirken sie meist so leichtfüßig dahergebastelt – das ist die Kunst daran! Wie viel Arbeit dahintersteckt, weiß oft nur ein kleiner Kreis, zu dem Du als Backend Developer gehörst. Für die perfekte User Experience hast Du tausende Zeilen Code geschrieben, Datenbanken angebunden und ins System integriert, getestet und umprogrammiert.
Denn als Backend-Entwickler:in oder Backend Developer bist Du für die Konzeption, technische Umsetzung, Wartung und Optimierung des serverseitigen – und damit für die Nutzenden unsichtbaren, aber entscheidenden – Teils der Website oder der Anwendung zuständig. Wie genau sich das ausgestaltet, liest Du hier!
Was sind Deine Aufgaben als Backend Entwickler:in?
Ob Du eine komplette Anwendung entwickelst oder nur einzelne Features zu einer bestehenden hinzufügst: Am Anfang steht die Aufnahme der Anforderungen. Hierfür kommunizierst Du mit Deinen Auftraggebern und den Nutzenden, um herauszufinden, welche Funktionen sie brauchen und berätst sie hinsichtlich technischer Machbarkeiten. Aus den Anforderungen entwirfst, entwickelst und implementierst Du nun Schritt für Schritt ein fertiges Produkt. Meist bist Du dafür im Team unterwegs und von der Konzeption bis zum Rollout am Start.
Besonders eng ist Deine Zusammenarbeit mit der Frontend-Entwicklung, denn sie kümmert sich um den clientseitigen Teil der Anwendung. Gemeinsam legt Ihr die Struktur fest und Du stellst Deinen Kolleg:innen Schnittstellen zur Verfügung, die sie zur Darstellung im Frontend verwenden können.
Damit die Nutzung der Website oder Anwendung im Frontend möglich ist, programmierst Du im Hintergrund die entsprechenden Funktionen und bindest Datenbanken und andere externe Systeme an. Deine Programme laufen auf dem Server und beantworten dort die Client-Anfragen. Gleichzeitig speichern sie Daten und verarbeiten sie weiter und sind auch für die Administration wichtig.
Denn das Backend ist ein zugangsbeschränkter Bereich. Hier kommt keiner rein – außer Du berechtigst ihn dazu. Im Rahmen der Nutzerverwaltung vergibst Du Namen und Passwörter und bestimmst den jeweiligen möglichen Aktionsumfang: Wer dazu berechtigt ist, kann über ein Content Management System (CMS) Texte, Bilder, Videos und weitere Inhalte für eine Website einstellen, verändern oder löschen. Das alles arrangierst Du in übersichtlichen Dashboards, denn auch für interne Nutzer darf es gern das Maximum an Usability sein.
Während der Entwicklungsphase testest und dokumentierst Du fleißig. Darüber hinaus kümmerst Du Dich auch um die Wartung der Software, der Datenbanken und weiterer angebundener Systeme. Du hältst alles auf dem neuesten Stand und sorgst regelmäßig für Weiterentwicklungen und Optimierungen.
Wo kannst Du arbeiten?
Wo Computer und Server, Anwendungen und Websites im Einsatz sind, bist Du als Backend-Entwickler herzlich willkommen – also vom Startup bis zum Großkonzern überall! Deshalb lohnt es sich, immer mal wieder bei den Unternehmen, die Dich interessieren, vorbeizuschauen, ob es nicht eine freie Stelle als Backend Developer gibt.
Egal ob beim Softwarehersteller, im E-Commerce oder der Entwicklungs-Einheit des Unternehmens: Selten trifft man Dich isoliert an. Meist bist Du in der IT-Abteilung in einem interdisziplinären Team aus Anwendungsentwicklerinnen, Softwaretestern und oft auch Requirements Engineers angesiedelt. Übergeordnet kommen häufig ein Projekt- und/oder Produktmanager:innen hinzu.
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Worauf kannst Du Dich spezialisieren?
Im Unternehmensumfeld spezialisieren sich die wenigsten Backend-Entwickler:innen streng auf reines Desktop-Development oder “nur” die Webentwicklung. Der Abwechslungsreichtum ist das Schöne an Deinem Job! Je nach aktuellem Stand der Dinge bei Deinem Arbeitgeber kommen immer mal wieder Themen hinzu, in die Du Dich vielleicht noch reinarbeiten musst, so zum Beispiel die Onpage-Optimierung, die bei der Webentwicklung notwendig ist. Diese wuppst Du mit feinem technischen SEO, indem Du Meta-Tags definierst, Dich um Indexierung und Crawling kümmerst und natürlich im weiteren Verlauf Seitenanalysen und Optimierungen durchführst.
Auch im Online-Shop-Kontext ist Dein Job reizvoll, denn Dein Backend muss eine Menge können: Neben der Verwaltung des Sortiments und der Möglichkeit, über ein CMS den Content zu pflegen, muss es Bestelldaten verarbeiten und Lieferprozesse auslösen. Meist nutzt Du dafür spezielle E-Commerce-Systeme wie Shopware oder Magento und customizt diese auf den speziellen Bedarf.
Wenn Dir das Backend nicht genug ist, sondern auch das Frontend Dich reizt, bist Du eine waschechte Fullstack-Entwickler:in. In dieser Allrounder-Position, die Dich in die Lage versetzt, zumindest theoretisch im Alleingang ganze Anwendungen zu konzipieren und technisch umzusetzen, wuppst Du rasch auch das IT-Projektmanagement und hast oft viel zu melden. Dafür bist Du mit beiden “Ends” vertraut und kannst mit HTML, CSS und JavaScript genauso viel erreichen wie mit den gängigen Backend-Sprachen. Welche das sind, erfährst Du nun.
Bist Du ein Backend Developer?
Mit Deinem Informatik-Abschluss hast Du natürlich schon einmal die idealen Grundvoraussetzungen: ein umfassendes IT-Verständnis und vermutlich große Freude am Lösen kniffliger Aufgabenstellungen.
Neben einem guten Grundverständnis für die Frontend-Techs beherrschst Du mindestens eine Backend-Programmiersprache. Im Umfeld der Webentwicklung sind dies vor allem PHP, Python und Ruby, in Kombination mit Frameworks wie Symfony, Zend, Laravel, Ruby on Rails oder Node.js. Bei der Entwicklung von Desktop-Software sind die gängigsten systemnahen Programming Languages Java und die C-Sprachen.
Da Datenbanken eine wichtige Rolle in Deinem Alltag spielen, kennst Du MySQL, PostgreSQL, Oracle und Konsorten und kommunizierst mit ihnen in der Abfragesprache SQL. Für die Verknüpfung des Backends mit dem Frontend zückst Du Protokolle wie SOAP, REST oder HTTP.
Agile Methoden wie Scrum spielen in der modernen Softwareentwicklung eine große und stets wachsende Rolle. Hier arbeitest Du mit Scrum Master und Product Owner im interdisziplinären Team – genau, wie Du es magst. Oft bist Du sogar in einer DevOps-Umgebung tätig. Die Entwicklung nach Scrum verläuft in iterativen Zyklen (“Sprints” von maximal zwei Wochen) und unter stetem Testing. Transparency, Inspection, Adaption: Du kennst die wenigen, aber entscheidenden Regeln von Scrum, und wenn die Methode Dir liegt, kannst Du gezielt nach Unternehmen suchen, die agil arbeiten.
Um das große Ganze zu verstehen, bist Du mit soliden Infrastrukturkenntnissen gesegnet und besitzt ein hohes Abstraktionsvermögen. Außerdem bildest Du Dich selbständig weiter und bist immer auf dem neuesten Stand, was aktuelle Backend-Technologien angeht. Denn auch und besonders der nicht sichtbare – aber viel wichtigere – Bereich sollte piccobello sein!
Was kannst Du als Backend Entwickler:in verdienen?
Willst Du als Backend Developer in der Webentwicklung Fuß fassen, darfst Du mit einem Master in der Tasche mit einem Einstiegsgehalt zwischen 47.900 € und 52.800 € rechnen. In der KI-Entwicklung geht es mit Gehältern ab 57.300 € schon ein wenig höher los. Das sind natürlich nur Durchschnittswerte, die je nach Arbeitgeber, Branche und Region ganz anders ausfallen können. Spezifischer kann Dir das unser Gehaltsrechner verraten! Als Backend-Entwickler:in auf Professional Level hat Dein Gehalt sich mit durchschnittlich um die 71.700 € schon um einiges entwickelt.
- Als Backend-Entwickler:in ziehst Du die technologischen Fäden im Hintergrund einer Website oder Anwendung: Während das Frontend den clientseitigen Teil darstellt, programmierst Du serverseitig entsprechende Funktionen, bindest Datenbanken an und ermöglichst die Administration.
- Zur (oft agilen) Entwicklung im interdisziplinären Team gehören auch Testing und Dokumentation. Außerdem seid Ihr für Wartung und Optimierung zuständig.
- Neben einer oder mehrerer der wichtigsten Backend-Sprachen PHP, Ruby, Python, C, C++ und Java solltest Du die Frontend-Techs HTML, CSS und JavaScript kennen und was von Infrastrukturen verstehen.
- Arbeiten kannst Du im Prinzip überall, wo Computer im Einsatz sind, also sei gern wählerisch! Unsere Suche hilft Dir natürlich dabei.
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Robin Janßen, Senior Consultant