Was macht ein UI-Designer?
People ignore design that ignores people.
Frank Chimero, Designer
Um zu verstehen, was Dich bei der Gestaltung von User Interfaces (UI) erwartet, kommst Du an Deinem Counterpart – dem UX-Design – nicht vorbei. Der Bereich UI ist nämlich ein Bestandteil der User Experience (UX). Und diese wiederum ist entscheidend dafür, ob bei den Kund:innen ein positiver Gesamteindruck von einem Unternehmen, Service oder Produkt zurückbleibt. Kein Wunder, dass gerade kleinere Organisationen bei Stellenausschreibungen häufig nach einer Kombination aus UI- und UX-Designer:innen suchen. In einem Konzern werden diese Rollen eher mit Spezialist:innen für jeweils einen der beiden Bereiche besetzt.
Auf den ersten Blick ist der Unterschied klar: Bei UI steht die visuelle Gestaltung der grafischen Schnittstelle im Mittelpunkt, über die Nutzenden beispielsweise mit einer Website, App oder Software interagieren, bei UX das Erlebnis, das sie bei der Nutzung haben. Hier erfährst Du, womit genau sich UI-Designer:innen beschäftigen, in welchen Branchen man diesem Job nachgehen kann und wie hoch das Gehalt ausfällt.
UI-Design geht nicht ohne UX-Design
Bevor es für Dich ans Design der Benutzeroberfläche geht, haben die UX-Designer:innen bereits ihre Arbeit aufgenommen. Sie haben eine Analyse des Wettbewerbs und der Nutzenden durchgeführt, User Journeys verfolgt und auf dieser Grundlage Requirements Engineering betrieben. Im nächsten Schritt, dem Prototyping, trittst Du als UI-Designer:in aufs Tapet und machst Deine ersten Arbeitsschritte: Basierend auf den Erkenntnissen des UX-Designers sammelst Du Ideen für eine ansprechende Gestaltung der Benutzeroberfläche.
Denn an dieser Schnittstelle – dem User Interface – findet die Interaktion zwischen Mensch und Maschine statt, für deren angenehme Ausgestaltung Du verantwortlich bist. Gemeinsam mit dem UX-Team gehst Du den Weg vom ersten Mockup bis zum Prototypen und steuerst überall Deinen Anteil bei: Du gestaltest Buttons und Menüs, legst Farben und Fonts fest und beschäftigst Dich mit Responsive Design, also der Frage, wie die Anwendung auf verschiedenen Devices aussieht. In der letzten Phase, in der das Endprodukt entwickelt wird, setzt Du das Design “Pixel perfect” um, so dass die Devs im Frontend mit der technischen Implementierung beginnen können. Bei dieser Übergabe – dem Development Handover – gibst Du dem Entwicklungsteam zusätzliche Informationen wie zum Beispiel, ob und wie die Buttons beim Klicken ihre Farbe ändern. Über den gesamten Entwicklungsprozess führst Du User Testings durch. Denn: Je früher Fehler erkannt werden, desto kostengünstiger und schneller können sie korrigiert werden.
Best Practices im UI-Design
Effizienz und Effektivität sind bei der Arbeit im UI-Design extrem wichtig. Die Oberfläche muss leicht und intuitiv zu bedienen sein, optisch ansprechend aussehen und gleichzeitig der Corporate Identity (CI) und den Brand Guidelines entsprechen (z.B. Wording-Anforderungen), aber im Sinne des Responsive Designs auch auf allen notwendigen Devices, von Smartphone über Tablet bis zur Desktop View, funktionieren und angepasst werden.
Best Practices:
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KISS-Prinzip (Keep it simple, stupid): Am angenehmsten ist eine aufgeräumte, nicht überladene Oberfläche. Die Nutzenden sollte sich immer zurechtfinden und stets schnell und vor allem auf dem einfachsten Weg zur Problemlösung, zum Task oder zur Aufgabe gelangen.
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Der Mensch ist ein Gewohnheitstier: Das Interface sollte genau diesen Aspekt aufgreifen und in sich konsistent sein. Hier gilt es, Design-Patterns zu erkennen und umzusetzen, um die Erwartungshaltung der User zu erfüllen. Denken wir zum Beispiel an Icons: Eine kleine Mülltonne steht für “entfernen”, ein Einkaufskorb für die Waren, die Du haben möchtest, eine Lupe für eine Suche. Wenn Du den Nutzenden hier gibst, was sie kennen und ihre Sprache sprichst, müssen sie keine Zeit damit verschwenden, eine neue, abstrakte Symbolik zu deuten.
Wo kannst Du als UI-Designer:in arbeiten?
UI-Designer:innen sind begehrt: Einsteigen kannst Du dabei in so ziemlich jeder Branche, in der es digitale Produkte gibt. Das kann bei einer Bank sein, die eine neue App für Online-Banking entwickelt oder einen Relaunch der eigenen Website plant. Möglich ist aber auch ein Job bei einem Unternehmen für Spieleentwicklung, bei dem man sich um das Head-Up-Display kümmert. Ein drittes Beispiel könnte ein Supermarkt sein, der einen eigenen Online-Shop an den Start bringen möchte, der möglichst einfach zu bedienen ist. Die Möglichkeiten sind also vielfältig.
Aktuelle Jobs im UI- und UX-Design
- ArvatoUI/UX Designer (m/w/x)KölnUX/UI
- CofinproSenior Product Designer UX/UI (w/m/d)Frankfurt am MainUX/UI
- REWE digital GmbHWerkstudent UI Design Web Experience (m/w/d)KölnWebentwicklung +1
- Atruvia AGWerkstudent UI-/UX-Design (m/w/d) - Für einen Zeitraum von mindestens 12 MonatenMünster +2UX/UI
- Businessangels.deWeb-Designer/ Mediengestalter (m/w/d)BerlinUX/UI
Bist Du eine UI-Designer:in?
Willst Du im UI-Design arbeiten, musst Du vor allem ein Auge fürs Visuelle mitbringen. Die optische Gestaltung ist das A und O, gleichzeitig muss aber auch Usability – also eine hohe Benutzungsfreundlichkeit – im Vordergrund stehen. Kreativität und ein technisches Verständnis sind ebenso wichtig wie Kenntnisse von Grafik-Anwendungen wie die Produkte aus der Adobe Creative Cloud. Von der ein oder anderen Programmiersprache gehört zu haben, kann übrigens auch nicht schaden. Von zentraler Bedeutung ist außerdem Team- und Kritikfähigkeit. Feedback ist ein ungemein wichtiger Teil Deines Jobs. Einsteigen kann man als UI Designer:in nach einer Ausbildung in der Mediengestaltung oder einem Designstudium. Dabei gibt es auch speziell auf UX und UI zugeschnittene Studiengänge. Aber auch der Quereinstieg, etwa aus der Informatik, ist in einigen Kontexten eine Option. Viele der erforderlichen Skills kannst Du Dir im Netz, beispielsweise bei der Interaction Design Foundation oder ganz einfach über YouTube-Tutorials, autodidaktisch aneignen.
Was kannst Du verdienen?
Wie bei so ziemlich allen Berufen ist das Gehalt abhängig von verschiedenen Faktoren. Je nach Abschluss, Bundesland, Branche oder Berufserfahrung kann Dein Einstiegsgehalt als UI-Designer:in variieren. Am Anfang verdienst Du in der Regel zwischen 40.200 und 44.200 €. Mit steigender Berufserfahrung springt natürlich noch mehr Geld heraus. Wenn Du es genauer wissen willst, zieh gern mal unseren schlauen Gehaltsrechner zu Rate. Dort kannst Du Daten eingeben, die genau auf Deine Situation zutreffen und Dein Einstiegsgehalt noch präziser berechnen lassen.
- Als UI-Designer:in bist Du für die visuelle Gestaltung von Benutzeroberflächen zuständig.
- Du arbeitest eng mit Teams aus dem User Experience Design zusammen und setzt Anforderungen entlang von Design Patterns und User Stories um.
- Testing gehört genauso zu Deinem täglich Brot wie das Einholen von Feedback.
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Robin Janßen, Senior Consultant