IT trifft Auto: Was ist AUTOSAR
Das isolierte Fahrzeug ist Geschichte. In Zukunft werden wir uns in voll vernetzten, fahrenden Computern von A nach B bewegen. Autos sollen den Funktionalitäten von Alltagshelfern wie Smartphones und Tablets in nichts nachstehen – und noch übertreffen. Die Automobilindustrie arbeitet deshalb auf Hochtouren daran, Elektronik und Bediensysteme generalzuüberholen.
Schon heute werden immer mehr Fahrassistenzsysteme mit Komfort- und Sicherheitsfunktionen oder Infotainment-Services angeboten. Doch das Smart Car steht nicht nur für die Vernetzung innerhalb des Autos. Es soll zukünftig nahtlos mit seiner Umwelt – dem Fahrenden, dem Internet, der Infrastruktur und den anderen Fahrzeugen – vernetzt werden.
Die AUTOSAR Initiative
Alle Autoherstellende verfolgen das gleiche Ziel, stehen aber bei der Umsetzung im Wettbewerb. Das würde mit der Zeit auf viele unterschiedliche Softwarelösungen von verschiedenen Anbietern hinauslaufen, die untereinander nicht kompatibel sind. Aus diesem Grund wurde 2005 die Entwicklungspartnerschaft AUTOSAR ins Leben gerufen. Herstellende und Zuliefernde der Automobilindustrie sowie Software- und Elektroindustrie einigten sich auf gemeinsame, international gültige Standards für die immer komplexere Fahrzeugarchitektur: Die Automotive Open System Architecture.
Mit dieser offenen Softwarearchitektur konnte der Entwicklungs- und Integrationsaufwand stark reduziert werden. Die von AUTOSAR definierten Methoden sorgen dafür, dass alle Komponenten bei der Entwicklung eingebetteter Systeme wiederverwendet, ausgetauscht und skaliert werden können.
Die SW-Architektur für moderne Fahrzeugentwicklung
Alle Beschreibungs- und Konfigurationsformate für die eingebettete Software sowie alle wichtigen Systemfunktionen und Schnittstellen wurden mit AUTOSAR standardisiert. Das Architekturkonzept ist modular aufgebaut. Alle Bestandteile der Steuergeräte wurden in Laufzeitumgebung, Anwendungssoftware (ASW) und steuergerätespezifische Basissoftware (BSW) unterteilt.
Kernstück ist die Laufzeitumgebung (RTE). Diese Kommunikationsschicht kann vom realen Steuergeräte-Netzwerk und den damit verbundenen Kommunikationsbeziehungen abstrahieren. Damit ist es möglich, Funktionen unabhängig vom spezifischen Fahrzeugtyp zu entwickeln, noch bevor das Auto real existiert.
Die Hauptkomponenten der Software-Architektur entsprechen den Funktionseinheiten für Antrieb, Fahrwerk, Sicherheit, Telematik, Multimedia, Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI), Karosserie und Komfort. Ein virtuelles Funktionsbussystem (VFB) verbindet alle Softwarekomponenten, unabhängig davon, in welchen Steuergeräten sie implementiert sind. Die Funktionen können flexible integriert, verschoben und ausgetauscht werden. Dadurch reduzieren sich Rechenleistung und Speicherbedarf.
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Deine Einstiegsmöglichkeiten
Die Berufsperspektiven im Bereich AUTOSAR sind ausgesprochen gut. Denn der Standard wird laufend weiterenwickelt und um neue Elektronikarchitekturen und Schnittstellen erweitert. Das Innovationstempo ist sehr groß. Soft- und Hardware der Automobilbranche werden in absehbarer Zeit auf Augenhöhe mit Mobile- und Computerindustrie stehen.
Für den Berufseinstieg in die Automobilbranche solltest Du Dich auf technische Informatik spezialisiert haben und für Elektrotechnik interessieren. Idealerweise hast Du schon erste praktische Erfahrungen in der Embedded Softwareentwicklung gesammelt, z.B. mit Compilern, Assemblern, Versionsverwaltungssystemen und Testtools. Zu den gefragtesten Programmiersprachen gehören C und C++.
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