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Was macht ein Datenbankentwickler?

Big Data und intelligente Datenbanken werden vom "Master of Data" beherrscht

Deborah Liebig
Mann vor Computerbildschirm

Insert Data. Extract. Transform. Press Play.

Datenbankentwickler:innen sind keine DJ-Götter und können auch nicht übers Wasser laufen. Aber sie sind in der Lage, Datenmeere zu teilen. Und große Datenfluten findet man heute in fast allen Unternehmen. Die dort anfallenden Informationen müssen verwaltet, sinnvoll gefiltert und im richtigen Moment für die berechtigten Personen verfügbar sein. Intelligente Datenbanken machen's möglich – egal, ob es um Reportings, Hotelbuchungen, Bankdepots, Konten von Kund:innen oder Lagerbestände geht.

Wenn Du Dich zum "Master of Data" berufen fühlst, erfährst Du hier, was Dich erwartet.

Was sind Deine Aufgaben?

Als Datenbankentwickler:in haben sich auf einen Schwerpunkt der Anwendungsentwicklung spezialisiert. Der Job ist es, Datenbanksysteme (DBS) zu entwerfen, die genau auf das Unternehmen abgestimmt sind. Datenbankentwickler:innen führen zuerst Anforderungsanalysen und Aufwandsschätzungen durch. Auf dieser Basis erstellen sie ein geeignetes technisches Konzept, das neben Voraussetzungen wie Datenintegrität und Datenschutz auch wirtschaftliche Kriterien enthält (z.B. das Kosten-Nutzen-Verhältnis).

Bevor Du die Datenbank in das bestehende System implementierst, strukturierst und kategorisierst Du die Unternehmensdaten. Du triffst Entscheidungen über Indexe, Stored Procedures, Functions, Views und Trigger. Und das Datenbankschema wird je nach Modell – hierarchisch, relational, objektorientiert usw. – von Dir angepasst. Neben Datenstruktur und Verarbeitungslogik kümmerst Du Dich außerdem um das User Interface und hältst regelmäßig Rücksprache mit den zukünftigen Nutzenden.

Dein Ziel ist es, dass alle Informationen überblickt, bedarfsgerecht abgerufen und weiterverarbeitet werden können, sei es im Daily Business oder zur ausführlichen Analyse. Die Datenmengen müssen widerspruchsfrei und dauerhaft sicher verwaltet werden können. Trotz der Komplexität, die so eine Informationsflut mit sich bringt, sorgst Du dafür, dass der Systemzugriff möglichst unkompliziert ist und dass alle Nutzenden "ihre" Daten schnell und einfach abrufen können. IT-Berater:innen würde sagen: Du trägst produktiv zur Effizienzoptimierung der informationskritischen Geschäftsprozesse bei, indem Du innovative Datenbanklösungen auf Enterprise Software aufsetzt.

Weitere Aufgaben sind die Schulung der Angestellten im Umgang mit der neuen Datenbank, die Anwendungsdokumentation und die Ausarbeitung von Benutzerrichtlinien.

Wo kannst Du arbeiten?

Dir stehen alle Branchen offen, egal ob Du in Handel und Industrie, im Banken- oder Versicherungswesen, im Dienstleistungssektor oder einer Verwaltung arbeiten möchtest. Denn keine Unternehmen und Organisationen kommen heute noch ohne Datenbanken aus. Sie sind z.B. in den betrieblichen IT-Systemen zur Ressourcenplanung integriert.

Ein spannender Einsatzbereich ist die Logistikbranche. Hier stehen die Automatisierung von Lagerbeständen und die Implementierung von Warenwirtschaftssystemen im Mittelpunkt. Gerade Großkonzerne – aber auch viele Online Plattformen – haben oft besondere Anforderungen an ihre Datenbanken und sind deshalb auf eigene Datenbankentwickler:innen angewiesen.

Worauf kannst Du Dich spezialisieren?

  • Als Data-Warehouse Spezialist:in bist du das Mastermind für Big Data. Denn Du beschäftigst Dich mit Datenbanken, in denen viele Daten aus verschiedenen Quellen zusammenlaufen. Du vereinfachst den Zugriff auf Informationen, beispielsweise aus den ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning). Im DWH werden die Daten extrahiert, integriert, transformiert und zu einem einheitlichen Format zusammengefasst. Dadurch ermöglichst Du einerseits übergreifende Analysen und andererseits die gezielte Kanalisierung von Datenbeständen. Du leistest damit u.a. die Vorarbeit für den Data-Miner.
  • Als Data-Miner bist Du ein digitaler Goldgräber, der sich gezielt durch Datenberge bohrt. Du kannst prinzipiell überall arbeiten, wo viele wertvolle Daten gesammelt und analysiert werden, z.B. bei einem großen Handelsunternehmen. Dank Deiner Ausgrabungen und Auswertungen, etwa von Kaufverhaltensweisen, können bessere Strategien entwickelt werden, um die Kund:innen glücklich zu machen. Internetanbieter können clevere Spamfilter einrichten und in der (Markt-)Forschung und Wissenschaft bist Du ebenfalls häufig gefordert. Anhand von konkret definierten Fragestellungen durchsuchst Du die Rohdaten mit selbstentwickelten Algorithmen nach bestimmten Mustern, um Auffälligkeiten oder Abweichungen zu entdecken. Um Dich auf Data-Mining zu spezialisieren, hast Du bereits Erfahrung in Deinem Anwendungsgebiet gesammelt. Außerdem hast Du Spaß an Statistik, Mathematik und künstlicher Intelligenz.
  • Als Business Intelligence Spezialis:int hast Du in der Regel Wirtschaftsinformatik studiert und beschäftigst Dich mit den Erkenntnissen aus den zuvor aufbereiteten Daten. BI steht also in diesem Zusammenhang nicht für die reine Datenerfassung, sondern für die systematische Analyse (Sammlung, Auswertung und Darstellung) der Informationen aus dem DWH. Das passiert je nach Unternehmensziel aus verschiedenen Blickwinkeln. Du untersuchst z.B., wie die CRM-Strategien verbessert werden können. Du automatisierst die Reportings, ermittelst die aktuellen Trends und ermöglichst mit Deinen Statistiken intelligente Business-Entscheidungen – egal ob es um Geschäftsabläufe, Verhalten von Kund:innen, Kosten- oder Risikomanagement geht. Dazu nutzt Du sowohl interne als auch externe Daten zu Mitbewerbenden und Marktentwicklung und erstellst individuelle Analyseanfragen. Häufige Analysemethoden sind OLAP, Text-, Web- und Data-Mining.

Bist Du eine Datenbankentwickler:in?

SQL ist dein zweiter Vorname. Windows und relationale Datenbanksysteme wie MS SQL oder Oracle sind Dein zweites Zuhause. Wenn Du auf "Alternative" stehst, gilt dasselbe für nicht-relationale Lösungen (NoSQL) und Linux. Idealerweise kannst Du alle Felder bespielen. Und auch die Sprachen MySQL, T-SQL, Java (Hibernate), C#, .Net sowie PHP und Perl gehören zu Deinem Repertoire.

Du hast Informatik, IT-Management oder Wirtschaftsinformatik studiert. In jedem Fall kennst Du Dich neben Datenbankwerkzeugen und Programmiertools auch mit Unternehmensprozessen aus. Du weißt nicht nur, wie man mit SOA-Architekturen, SSIS und Crystal Reports jongliert, sondern kannst auch Geschäftslogiken implementieren (z.B. mit BPM-Software).

Du arbeitest, denkst und träumst pragmatisch, analytisch und strukturiert. Du bist gut darin, Ergebnisse zu präsentieren – egal ob auf Deutsch oder Englisch. Denn häufig wirst Du in internationalen Teams eingesetzt. Aber auch selbständiges Arbeiten macht Dir Spaß.

Was kannst Du verdienen?

Dein Gehalt als Datenbankentwickler:in wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Die Branche, die Größe Deines Unternehmens und auch Dein Abschluss wirken sich nicht unerheblich auf die Zahl auf dem Gehaltszettel aus. Im Schnitt verdienen Datenbankentwickler:innen 51.400 €. In unserer Gehaltsstatistik erhältst Du einen Überblick über die Gehälter aller Branchen, Unternehmensgrößen und weiterer Faktoren, die die Höhe Deines Gehalts beeinflussen. Unser Gehaltsrechner verrät Dir Deine individuellen Gehaltsaussichten als Datenbankentwickler:in.

TL;DR:
  • Als Datenbankentwickler:in entwirfst Du Systeme, die es den Unternehmen ermöglichen, ihre komplexe Big Data-Flut zu managen.
  • Deine Herausforderung: Jedem zum richtigen Zeitpunkt die entscheidungskritischen Informationen nutzerfreundlich zugänglich zu machen.
  • Spezialisieren kannst Du Dich auf die Bereiche Data Warehouse, Data Mining und Business Intelligence.

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